Wie werden Panikattacken oder eine Panikstörung behandelt?
Einige Betroffene erholen sich ohne Behandlung wieder. Bei anderen kommen und gehen die Panikattacken über die Jahre. Die Behandlung von Panikattacken und eine Panikstörung kann umfassen:
- Eine Therapie, z. B. eine Konfrontationstherapie, kognitive Verhaltenstherapie oder unterstützende Psychotherapie
- Antidepressiva
- Angstlösende Medikamente
Eine Konfrontationstherapie hilft die Angst zu lösen, indem:
- Sie schrittweise immer wieder mit dem Auslöser Ihrer Attacken konfrontiert werden, solange, bis Sie sich dadurch nicht mehr eingeschüchtert fühlen
Die kognitive Verhaltenstherapie lehrt:
- Situationen, die Panikattacken verursachen, nicht zu vermeiden
- Zu erkennen, dass Ihre Ängste nicht real sind
- und Sie stattdessen mit langsamer, kontrollierter Atmung oder anderen Entspannungstechniken darauf reagieren sollten
Die unterstützende Psychotherapie schließt die Lehre und Beratung ein, damit Sie:
- über die Störung und die Behandlung dazu im Allgemeinen Bescheid wissen
- eine realistische Hoffnung auf Besserung erhalten
Wie wird eine spezifische Phobie behandelt?
Wahrscheinlich brauchen Sie gar keine Behandlung, wenn Sie nur selten mit dem Gegenstand Ihrer Furcht in Berührung kommen. Wenn Sie beispielsweise Angst vor Schlangen haben und in einer Stadt wohnen, wird Ihnen wahrscheinlich nie eine Schlange begegnen, daher ist ihre Furcht auch kein Problem. Wenn aber Ihre Phobie mit etwas zu tun hat, dass sich schlecht vermeiden lässt, wie das Fahren über eine Brücke, dann kann eine Therapie Ihnen das Leben erleichtern. Mögliche Behandlungen sind unter anderem:
- Konfrontationstherapie (hilft 9 von 10 Betroffenen)
- Manchmal angstlösende Medikamente zur kurzzeitigen Behandlungen der Symptome
Bei der Konfrontationstherapie hilft Ihnen eine Therapeut Schritt für Schritt, sich mit dem Gegenstand Ihrer Angst vertraut zu machen. Wenn Sie beispielsweise Angst vor Hunden haben:
- Fangen Sie vielleicht damit an, dass Sie sich Fotos von Hunden anschauen
- Der Therapeut hilft Ihnen, ruhig zu bleiben und langsam zu atmen, bis Sie kein Problem mehr damit haben, die Bilder anzusehen
- Dann könnten Sie einen Hund betrachten, der sich in einem anderen Raum befindet
- Dann werden Sie Schritt für Schritt näher an den Hund herangeführt, bis Sie schließlich im gleichen Raum mit ihm sind
- Dann werden Sie dazu gebracht, den Hund zu berühren
In der Regel benötigen Sie nur einige Sitzungen der Konfrontationstherapie, um Ihre Angst zu überwinden.
Medikamente helfen nicht, Phobien zu beseitigen. Aber angstlösende Medikamente können helfen, wenn Sie etwas, vor dem Sie sich fürchten, nicht vermeiden können. Ihr Arzt kann Ihnen beispielsweise ein Medikament verschreiben, das Sie nehmen, bevor Sie sich in ein Flugzeug setzen.
Wie wird eine generalisierte Angststörung behandelt?
Eine generalisierte Angststörung wird mit Medikamenten und Therapiesitzungen behandelt.
Diese Medikamente können unter anderem sein:
- Antidepressiva
- Angstlösende Medikamente
Eine Therapie, die sich kognitive Verhaltenstherapie nennt, kann Ihnen helfen, folgendes zu lernen:
- Erkennen, wenn Sie sich irren
- Falsche Vorstellungen in den Griff zu bekommen
- Ihr Verhalten ändern
Der Arzt kann Ihnen auch Körper-Geist-Techniken empfehlen, unter anderem:
- Entspannungstechniken
- Yoga
- Meditation
- Körperliche Aktivität
- Biofeedback-Techniken
Panikattacken und Panikstörungen
Was ist eine Panikattacke?
Von einer Panikattacke spricht man, wenn man sich plötzlich sehr fürchtet oder Angst hat. Der Betroffene kann auch Schmerzen in der Brust, ein Erstickungsgefühl und einen flauen Magen haben, sich schwindelig fühlen oder unter Atemnot leiden. Eine Panikattacke dauert kurze Zeit an.
- Panikattacken können durch etwas sehr Furchterregendes wie eine Schlange ausgelöst werden, oder ganz von allein auftreten
- Während einer Panikattacke kann der Betroffene denken, dass er ein ernsthaftes medizinisches Problem hat, z. B. einen Herzinfarkt oder Schlaganfall
- Panikattacken sind zwar unangenehm und beängstigend, aber nicht gefährlich
- Sie treten häufig auf – jährlich hat jeder 10. Erwachsene mal eine Panikattacke
Was ist eine Panikstörung?
Von einer Panikstörung spricht man, wenn der Betroffene ständig Panikattacken hat und zudem:
- Angst vor weiteren Panikattacken hat
- Angst davor hat, dass er wahnsinnig wird oder den Verstand verliert
- Plätze meidet oder übliche Aktivitäten nicht mehr ausführt, weil er denkt, er könnte dann eine Panikattacke haben
Was verursacht Panikattacken?
Panikattacken können durch etwas ausgelöst werden, dass Ihnen Angst macht. Wenn Sie beispielsweise Angst vor Schlangen haben, können Sie eine Panikattacke erleiden, wenn Sie eine Schlange sehen. Aber Panikattacken können manchmal ohne Anlass auftreten. Die Ärzte sind sich auch nicht sicher, warum manche Menschen Panikattacken haben, wenn etwas Furchterregendes geschieht und andere nicht.
Welche Symptome treten bei einer Panikattacke auf?
Panikattacken sind zwar unangenehm und beängstigend, aber nicht gefährlich. Die Symptome beginnen schnell, erreichen innerhalb von 10 Minuten ihren Höhepunkt und verschwinden Minuten später wieder.
Die Hauptsymptome sind:
- Plötzlich starke Furcht oder Unwohlsein
Die Betroffenen haben zudem mindestens 4 dieser anderen Symptome:
- Schmerzen oder Beschwerden in der Brust
- Das Gefühl, als ob sie ersticken würden
- Schwindel oder Ohnmachtsgefühl
- Übelkeit oder Bauchschmerzen oder Durchfall
- Taubheit oder Kribbeln in den Lippen und Fingern
- Herzklopfen oder Herzrasen
- Kurzatmigkeit oder Erstickungsgefühl
- Schwitzen
- Zittern oder Schütteln
- Todesangst
- Angst, verrückt zu werden oder den Verstand zu verlieren
- Das Gefühl, das alles um sie herum nicht real ist
Was ist eine Phobie?
Eine Phobie ist ein medizinischer Begriff für Furcht. Es ist normal, sich vor gefährlichen Dingen zu fürchten. Die meisten Menschen fürchten sich davor, ganz nah am Abgrund zu stehen oder in die Nähe eines knurrenden Hundes zu gehen.
Eine spezifische Phobie liegt jedoch dann vor, wenn die Furcht (Phobie):
- unrealistisch ist
- in keinem Verhältnis zur tatsächlichen Gefahr steht
- so überzogen ist, dass der Betroffene keinen normalen Aktivitäten mehr nachgehen kann
Sie können beispielsweise an einer spezifischen Phobie leiden, wenn Sie solche Höhenangst haben, dass Sie in keinem hohen Gebäude arbeiten, oder solche Angst vor Tieren haben, dass Sie mit Ihren Kindern nicht in den Zoo gehen.
- Wenn Sie in der Nähe des Gegenstands sind, der Ihnen Angst macht, kann dies bei Ihnen eine Panikattacke auslösen
- Die Störung wird mit einer Konfrontationstherapie behandelt, bei der Sie schrittweise an den Angstauslöser gewöhnt werden
Es gibt viele Phobien, aber einige der häufigsten sind:
- Tierphobie (Zoophobie)
- Höhenangst (Akrophobie)
- Platzangst (Klaustrophobie)
- Furcht vor Blitz und/oder Donner (Astraphobie oder Brontophobie)
Was ist eine generalisierte Angststörung?
Angst bedeutet, dass man sich Sorgen macht oder aufgeregt ist. Oft ist Angst ganz normal. Viele Menschen haben beispielsweise bei finanziellen Schwierigkeiten, Problemen in der Arbeit oder Familie Angst. Wenn man allerdings häufig Angst hat, selbst, wenn gar keine Probleme vorliegen oder diese Probleme Bagatellen sind, dann hat man eine Angststörung.
Es gibt viele Formen von Angststörung. Wenn man vor einer ganz bestimmten Sache Angst hat, z. B. in einer Menschenmenge, dann kann es sein, dass man an einer Phobie leidet. Wenn man sich die meiste Zeit nicht ängstlich fühlt, dann aber plötzlich in Panik gerät, könnte das an einer Panikstörung liegen.
Eine generalisierte Angststörung liegt vor, wenn man wegen einer Vielzahl unterschiedlicher Dinge Angst hat oder sich Sorgen macht.
- Die generalisierte Angststörung tritt häufig auf, vor allem bei Frauen
- Hier haben die Betroffenen Angst vor einer Vielzahl von Problemen, Aktivitäten oder Situationen
- Sie machen sich mehr Sorgen, als die Situation rechtfertigen würde
- Medikamente und eine Therapie können helfen